Lost in Translation 11FREUNDE

Martin Fenin sitzt in einem Steakhouse in der französischen Provinz und zeigt auf ein Bild auf der Speisekarte. „This!“, sagt er. Der Kellner fragt: „Cette?“, Fenin sagt: „Ja.“ Der Kellner verschwindet in der Küche, und Fenin lächelt verlegen. Der Mann, der 2008 bei Eintracht Frankfurt mit einem Hattrick in der Bundesliga debütierte und 16 Länderspiele für Tschechien gemacht hat, wirkt ein wenig verloren. Lost in translation, könnte man sagen, oder lost in Istres, einem Dorf bei Marseille, bei dessen Drittligisten Fenin unter Vertrag steht, und in dem es, wenn im Winter die Touristen fehlen, doch arg grau und regnerisch ist. Bonjour Istres. Es sei an der Zeit, sagt Fenin ins Regenrauschen, die wahre Geschichte zu erzählen. Er wirkt nervös dabei, doch das muss nichts heißen, denn er wirkt eigentlich immer ein wenig angespannt. Und wen wundert das, bedenkt man, dass Fenin von jedem seiner Gesprächspartner annehmen muss, dass sie etwas von ihm annehmen, was nicht der Wahrheit entspricht.
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