Lost in Translation 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-06

Martin Fenin sitzt in einem Steak­house in der fran­zö­si­schen Pro­vinz und zeigt auf ein Bild auf der Spei­se­karte. This!“, sagt er. Der Kellner fragt: Cette?“, Fenin sagt: Ja.“ Der Kellner ver­schwindet in der Küche, und Fenin lächelt ver­legen. Der Mann, der 2008 bei Ein­tracht Frank­furt mit einem Hat­trick in der Bun­des­liga debü­tierte und 16 Län­der­spiele für Tsche­chien gemacht hat, wirkt ein wenig ver­loren. Lost in trans­la­tion, könnte man sagen, oder lost in Istres, einem Dorf bei Mar­seille, bei dessen Dritt­li­gisten Fenin unter Ver­trag steht, und in dem es, wenn im Winter die Tou­risten fehlen, doch arg grau und reg­ne­risch ist. Bon­jour Istres. Es sei an der Zeit, sagt Fenin ins Regen­rau­schen, die wahre Geschichte zu erzählen. Er wirkt nervös dabei, doch das muss nichts heißen, denn er wirkt eigent­lich immer ein wenig ange­spannt. Und wen wun­dert das, bedenkt man, dass Fenin von jedem seiner Gesprächs­partner annehmen muss, dass sie etwas von ihm annehmen, was nicht der Wahr­heit ent­spricht.

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